Kehrschleifen und Gleisdreiecke: ----------------------------- > ZURÜCK <

Ein weiteres Problem, welches Märklinisten ebenfalls nicht kennen, ist die Kehrschleife bzw. das Gleisdreieck. Diese Gleiskonfigurationen können auch irgendwie versteckt in der Anlage auftauchen. Denn wenn man irgendwie den Zug "umdrehen" kann, muß irgendwo eine Kehrschleife sein. Beim Märklin-Gleissystem ist der Mittelleiter -wie es der Name schon sagt- immer in der Mitte. Er bleibt auch bei Kehrschleifen und Gleisdreiecken immer in der Mitte. Beim 2Schienen-2Leiter System (so heißt es ganz genau) kommt es dabei unweigerlich zum Kurzschluß.

Wie in der Skizze zu sehen ist kommen die beiden Schienenstöße nach der Kehrtwendung mit unterschiedlicher Polarität wieder zusammen. Dieses Problem tritt bei konventionellem als auch digitalem Betrieb auf. Beim konventionellen Betrieb gibt es dafür eine relativ einfache Lösung mit einem Gleichrichter (wenn man mit einem Zug und einem Trafo die Kehrschleife nur in eine Richtung durchfährt).
Bei Digital darf man keinen Gleichrichter einbauen. Die meisten Decoder erkennen dann zwar konventionellen Betrieb, doch gibt es Probleme beim Überfahren von Konventionell/Digital Trennstellen (Dazu später mehr). Außerdem erkennen Decoder entgegengesetzt gepolten Gleichstrom als Bremsbefehl.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten. Bei beiden muß das Gleis hinter der Weiche beidseitig isoliert werden. Wenn es sich um eine "versteckte" Kehrschleife handelt, z.B. eine Diagonalverbindung in einem Kreis, dann muß hinter den entsprechenden Weichen beidseitig isoliert werden. Die abgetrennte Strecke muß so lang wie der längste mögliche Zug sein, der diese Strecke befährt.

Grundlagen: Dem Decoder ist es im Digitalbereich egal wie herum die Polarität der Gleise ist. Beim Digitalstrom gibt es in dem Sinne kein Plus und Minus. Es kann daher die Polarität des Gleises unter dem fahrenden Zug umgeschaltet werden und der Decoder sollte davon nichts merken. Das liegt daran, daß der Decoder kein links oder rechts herum aus der Polarität des Gleises erkennt; sondern von der CU den Befehl "Vorwärts" oder "Rückwärts" erhält. Dabei ist es egal wie die Lok auf dem Gleis steht: Die Lok fährt bei "Vorwärts" dahin wo vorne ist.

1. Die preiswerte Lösung:
Wenn man z.B. für eine Blocksteuerung schon Schaltkontakte ins Gleis eingebaut hat und die Fahrzeuge auch schon z.B. mit Magneten ausgerüstet sind, dann benötigt man nur ein Umschaltrelais mit 2 Umschaltkontakten. Die 2xUm Kontakte werden als Polwendeschalter angeklemmt und vor beide Trennungen kommt je ein Schaltkontakt. Bevor der Zug die erste Trennung durchfährt schaltet er durch den ersten Schaltkontakt die Polarität im nachfolgenden Gleisabschnitt so, daß sie mit der Davor übereinstimmt. Vor der zweiten Trennung wird die Polarität durch den zweiten Kontakt unter dem fahrenden Zug umgedreht, so daß sie mit der hinter der zweiten Trennung wieder übereinstimmt. Will man in beide Richtungen durch die Kehrschleife fahren benötigt man vier Schaltkontakte.

2. Die einfache Lösung:
Von Lenz gibt es für das dcc-System und von Trix für Selectrix ein Kehrschleifenmodul.
Bei dem Kehrschleifenmodul handelt es sich um eine Elektronik, die automatisch die Polarität in dem isolierten Abschnitt umpolt.
Diese Umpolung wird durch einen kurzen Kurzschluß bewirkt wenn die Lok über die Trennstelle fährt. Dabei ist es dann auch egal in welche Richtung die Lok über die Trennstelle fährt. An ein Kehrschleifenmodul kann man auch einen Arm eines Gleisdreiecks, oder die Bühne einer Drehscheibe anschließen, denn bei einer 180
° - Drehung stimmt die Polarität zwischen Bühne und Gleis auch nicht mehr.
Bei einem Kehrschleifenmodul gibt es aber etwas ganz wichtiges zu beachten:
Das Modul muß in seiner Empfindlichkeit eingestellt werden, damit nicht eine starke Lok den Umpolvorgang auslöst. Umgekehrt darf der Kurzschluß beim Überfahren nicht ein Abschalten der Stromversorgung auslösen. Damit der Kurzschluß nicht "unterwegs" in den Gleisen bzw. an den Schienenverbindern "verloren" geht ist auch noch folgendes zu beachten: Jeweils kurz vor und hinter der Trennung der Gleise durch Isolierschienenverbinder muß eine Stromeispeisung sein. CU / Booster und Modul sollten nicht allzuweit auseinander liegen, und all dieses sollte in der Nähe der Kehrschleife liegen.

> ZURÜCK < ........................................................................ ..... Home ...... Kontakt